TomTom goes Mountainbike

20110709-sportograf-20131234.jpgEs ist Juli, Dolomitenzeit, Maratonazeit, zum 10ten mal werde ich starten, mal wieder unter falschem Namen - soweit der gewöhnliche Teil, alles beim alten - Zeltplatz am Falzarego in 1600 m Höhe - fast schon ein Höhentraining - bekannte Pässe, bekannte Strassen, Pizza vom Feinsten. Doch etwas war anders in diesem Jahr: Kein Rennrad dabei, nur das Mountainbike, denn wenn am Sonntag der Strassen-Maratona startet, ist ja am Samstag immernoch Zeit ein kleines Mountainbike Rennen zu absolvieren. Die sagen zwar, es soll das härteste MTB-Rennen in den Dolomiten sein, aber so schlimm wird es schon nicht sein. Wer schon die Runde in Seiffen absolviert hat, kann alles schaffen! Die Videos im Netz sehen auch nicht zu furchteinflößend aus - Gesagt, Getan, Anmeldung raus, Hals-und-Bein Bruch gewünscht und ab zum Start des Dolomiti Superbike 2011.

20110709-sportograf-20128367.jpgDie ersten Fragen stellte ich mir, als ich die Ritzelpakete der Mitstarter mit meinem verglichen hab: Wer braucht schon 36er Ritzel? So langsam kann kein Mensch fahren ohne umzufallen. Da erlöst mich der Startschuss von meinen Grübeleien - großes Blatt, 40 km/h alles wie im richtigen Leben. Der erste Berg sollte sich vom Start weg bis fast 15 km zum Abzweig auf die 110er Runde ziehen und hatte bereits alle Elemente des Rennens auf Lager. Steile Rampen, schnelle Abfahrten, schwierige Passagen, Schlamm, Wasser, Verpflegungspunkte und Reparaturstationen für Gebrechen an Mensch und Maschine. Also nix mit Easy-Samstagstour. Ich biege schwer beeindruckt auf die große Runde ab. Diese Entscheidung sollte mich sehr viel Schweiß, Schmerz und Nerven kosten. Die folgenden Kilometer waren Himmel und Hölle auf Erden zugleich.

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Von Schiebepassagen war nichts gesagt im Streckenprofil, aber bei 3 km/h auf dem Rad sitzen bleiben? Ein wenig Laufen lockert ja bekanntlich die Beine! Das nächste mal habe ich auch ein 36er dabei. Da vorne: ein Fluss - der Weg endet abrubt und ich springe gefühlte 2 Meter tiefer direkt in den Fluß, denn auf der anderen Seite führt die Strecke direkt weiter. Das viele Weiß auf dem Rahmen und den Picardellics Hosen hat schwarze Punkte bekommen und die Sonnenbrille habe ich schon mehrfach mit Wasser gesäubert um wieder was zu sehen.
Bei den wenigen asphaltierten Wegen war ich klar im Vorteil, im Element sozusagen, auf den schwierigen Abfahrten im Gelände war ich froh, wenn die Jungs vor mir mal langsamer gefahren sind. Es gab jedoch in meinem Umfeld keine ernsten Stürze oder Probleme - also habe ich auch nicht damit angefangen. 4 Pässe, 3357 Hm, jeden der 110 km großer Kampf ob nun Bergauf oder Bergab - Konzentration bis zum letzten Kilometer.

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Wer aber denkt, daß er in den Dolomiten Rad fahren kann ohne grandioses Panorama, hat sich getäuscht. So wurden wir entschädigt und belohnt mit Super Wetter und morgen gleich nochmal beim Dolomitenmarathon auf der Strasse.  Das wird dann wohl ein "Sonntagsspaziergang". Der Superdolomiti ist das Schlimmste und Härteste, was ich je erlebt hab. Zum ersten mal habe ich im Ziel dem lieben Gott gedankt, daß er mich heil runtergebracht hat und wir beide freuen uns schon auf das nächste Jahr bei dem einen oder anderen Mountainbike-Event. Euer TomTom.

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