4. Ponickauer Dreiecksrennen

ImagePreußischer Leichtsinn und sächsische Präzision bestimmten am Sonntag das Rundstreckenrennen nördlich von Dresden.

Pünktlich nach dem letzten Glockenschlag der Ponickauer Dorfkirche machten sich 73 Rennfahrer auf den 6 km langen Dreieckskurs. Die Frauen durften 10 mal, die Senioren 12 mal und die Männer 15 mal die Ziellinie überfahren.

Nach dem ersten Durchfahren der Dorfschikane schiebt Christian mit Nachdruck das noble Führungsfahrzeug bei Seite und legt ein Tempo vor, was seines Gleichen sucht. Nach der Durchsicht der Startliste und der Picardellicsrennbesprechung hatte er den kurzen Strohhalm gezogen und damit die Aufgabe der ersten richtigen Attacke. Er sollte als Ausreißer die Favoriten zum "Loch-zufahren" animieren.

ImageImageSchade für einige aus den hinteren Reihen war nur, dass die "Favoriten" nicht an unserer Besprechung teilgenommen hatten. Berlin und Chemnitz folgten also dem barbarischem Tempo von Christian. Das Feld zieht sich in die Länge und hinten träumt man von einer gemütlichen Einführungsrunde und reißt schon ab.

Da bei Christian irgendwann die Laktataufnahmefähigkeit erreicht ist, kommt nach einer halben Runde der Zeitpunkt zum Wechsel. Daniel Schaal vom Ferroxteam Bikekult übernimmt, während man sich dahinter die Tränen aus den Augen wischt. Unser Dirk ist als Erster mit Wischen fertig und erkennt das aufgerissene Loch hinter dem bekannten Oberbikekulter und folgt diesem sogleich.

ImageImageEine Runde lang versucht Dirk, Daniel in eindringlichen Gesprächen von seinem Leichtsinn zu überzeugen. Irritiert der vielen Worte erhöht der Preuße weiter das Tempo und Dirk muss die Segel streichen. Dies ist der Zeitpunkt für einen weiteren Bikekulter, leichtsinnig die wohlige Wärme des verkuschelten Hauptfeldes zu verlassen. Ich folge dem Hinterrad von Jörn Reuß, dem ehemligen Sachsentoursieger. Das Wasser in den Augen steigt wieder.

Der höllische Fahrtwind übernimmt das Augenwischen und verschafft mir Klarheit. Dumm nur, dass mein erster Blick auf das Display meiner elektronischen Rennüberwachung fällt. Es sind doch noch mehr als 70 km zu fahren.

ImageEin Zurückkehren ins Hauptfeld steht wohl jetzt nicht mehr auf dem Plan. Dafür wird jetzt präzise jedes Nachfahren Anderer von den verbliebenen Picardellics unterbunden. Die Präzision mit der wir Drei vorne Runde um Runde immer wieder an den selben Streckenabschnitten durchwechselten, läßt das Rennen für unsere Zuschauer etwas in Lethargie abgleiten.  Die Zwischenwertungen der Runden 5 und 10 wurden gleichmäßig aufgeteilt.

In Runde 10 sollte Franzi ihr Rennen eigentlich beenden, ließ sich aber nicht bremsen. Mit dem Sieg in der Tasche beendete sie zum Dankeschön an ihren Windschatten- und Motivationsspender  Thomas gemeinsam die 15 Runden.

ImageImageFür die zwölfte Runde stand die Zieleinfahrt der Senioren an. Hier zeigte ein weiterer Picardellics Teamgeist und verzichtet auf seinen Triumph. Neumi verstärkte mit seinen wiedererstarkten, watttraining- gestählten Waden die Männermannschaft.

In Runde 13 ist der Vorsprung auf über viereinhalb Minuten angestiegen. Für mich überzeugend, nun endlich doch vom Podium zu träumen. Und Träumen war der Fehler. Durch einen kleinen Rythmuswechsel am Anstieg offenbarte sich den beiden Berlinern meine Bergschwäche, die ich in den 11 gemeinsamen Runden immer hinter ihnen verstecken konnte. Auf den letzten 7 km verliere ich noch fast 2 min.

Den spannenden Zieleinlauf des Hauptfeldes konnte ich dann sicher von der Zuschauertribüne aus verfolgen. Eric hatte sich schon rechtzeitig mit Mathias Eisenblätter aus Nisky vom Feld gelöst und sprintet um Platz Vier. Die Chemnitzbrüder (Team Westpoint) aus Berlin sind vor Matze und Dirk die Schnellsten des Hauptfeldes.

Ganz grooßer Dank geht an alle, die die Organisation und Absicherung des Rennens zum wiederholten Male so reibungslos unterstützten.

 

(Matze) Nebenschauplatz: dezimiertes Hauptfeld und die Angst vor der Überrundung 

... da fahren also tatsächlich zwei Beikulter mit unserem Jan allein auf und davon (Respekt!) ...
und alle anderen schauen zu ...

Nachdem ich mir eine Runde angesehen hatte wie der Abstand der 3 Muskeltiere bestätig zunahm, beschloss ich zu ihnen vor zu fahren und kam nach einer reichlichen halben Runde an der Spitze des Feldes fahrend auch bis auf ca. 400m heran, ging aus dem Wind (die Kühlschränke an den Füssen wollten einfach nicht mehr hoch) und muß feststellen, dass von verblieben 22 Fahrer keiner auch nur die kleinste Zuckung macht, sich wohl alle die tränenverschmierten Augen reiben, beschließen sich den Rest des Rennens aneinander zu kuscheln und zuzuschauen, wie die drei ihre Runden ziehen - Lethargie pur - nichteinmal die Angst vor einer Überrundung führt zu einer ernsthaften Tempoverschärfung ...

 

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