… Test, Test, das ist ein Test …

2015 testtestMit diesem Gefühl wachte ich am Sonntag in Schleiz auf, nein, wurde um 6 Uhr geweckt. Vom Lutz, der mir liebevoll die Haare wuschelte, wofür er wieder mal nur ein Knurren erhielt. Dass die ganze Tagesunternehmung nur ein Test sei, fiel mir gleich nach dem Haaregewuscheltbekommen ein: Nimm das Ganze nicht so ernst, dann klappt’s schon irgendwie. Denn als mittlerweile Flachlandradler ist der Respekt vor den Anstiegen und Abfahrten mächtig gewachsen. Und wo geht’s nun hin: 6:33 und mit 1L Zwangsgetränk im Magen saß ich mit Lutz im Auto – auf nach Großfriesen bei Plauen, auf ins Vogtland zum

16. VOGTLANDMARATHON [1], auf zum Fichtelberg!!!

…den ich  das letzte Mal zu Fuß erklommen hatte. Fast 4 Jahre her, eine Schande!

Die Randbedingungen dieses liebvoll organisierten Radmarathons kannten wir noch vom letzten Jahr, wo wir den Fichtelberg ausließen. Und wir freuten uns dieses Jahr während der Starvorbereitung noch ein Picardellics-Trikot zu entdecken, in dem dann mit Uwe W. auch noch ein alter Bekannter steckte. Gemeinsam sind wir recht gemütlich und schwatzend bis zur Streckenteilung geradelt, wo Uwe in die 74-km-Runde einbog, während wir die längere Runde weiter radelten.

Ziel war für mich persönlich, irgendwie zum Fichtelberg hinauf zu kommen, alles danach hatte ich ausgeblendet, weil ich dachte, das wird schon irgendwie. Lutz erklärte mir unterwegs, dass es seiner Zählung nach etwa acht ordentliche Anstiege geben würde, wovon er vor zweien selber Respekt hätte. Nach Mühlleiten hinauf – noch gemeinsam mit Uwe – war wohl der erste. Der ließ sich auch noch ganz schön fahren. Oben gab’s eine feine Labe mit den gleichen Helfern vom vergangenen Jahr. Zum Hefekloß [2] hinter Carlsfeld auf 1788 halbe Höhenmeter war der zweite größere Anstieg und für mich schon ziemlich anstrengend. Den freiwilligen Abstecher zum Auersberg ließen wir dieses Jahr bleiben. Übermut tut selten gut und es gab noch einige Täler zu queren.


Die Panoramen des Vogtlandes zu genießen fiel etwas schwer, aber die Schönheit der Ausblicke wirkt im Inneren noch nach. So wie andere Momente vom Straßenrand, wo eine Rauchschwalbe den tanzenden Falter im rasanten Kurvenflug doch nicht erwischt. Oder die ab und an vorkommenden Zuschauer, die applaudieren, bewundernd raunen.

Letztlich war es  doch ein ziemlicher Kampf. Zwei Freudentränchen im Knopfloch – hinter der Radbrille verborgen – komme ich erschöpft auf dem Fichtelberg an. Mit Lutz natürlich, dem besten aller Wasserträger und anderen Langstreckenradlern.

Mangels Bergtrainings konnte ich mich nicht auf das altbewährte Diesel-Regenerations-Prinzip meines Körpers verlassen (einmal warm gelaufen …), so dass wir auf dem Rückweg entschieden eine Abkürzung zu fahren. Dann würden es zwar wieder keine 200 km werden, aber wir wären 1h eher bei den Kindern und ich würde es noch ins Ziel schaffen. Landschaftlich gesehen war das sogar ein Glücksgriff: Das Muldental sanft hinauf mit einer kleinen Verschnaufpause im schattigen Rauschen der Fichten. Endlich mal genießen. 5 Minuten Nichtstun. Raus aus der Mühle des Alltags. Hügelketten die sich vor unseren Augen bis ins Flachland wiederholen. Ein kleiner Apfelbaum am Wegesrand schenkt eine letzte Erfrischung bevor es hinter einem nicht der Erwähnung werten Anstieg nach Großfriesen hinein ging.

Geschafft. 182 km 2850 hm. Zufrieden. Glücklich.

18 Uhr waren wir wieder in Schleiz, wo die Großeltern gut von den Kindern beschäftigt wurden … Ein Dank an alle Großeltern und natürlich an alle des Vogtländischen Radsportteams Plauen für diesen prima organisierten Radmarathon.

[1]
http://www.vrt-plauen.info/VRT/termine/vogtlandradmarathon/

[2]
Den gibt es wirklich – fahrt nur hinaus und findet es raus. Geht auch von DD aus, wenn man in Form ist … :)

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