Gerade wieder zuhause, versucht meine Waschmaschine im 3. Anlauf spanische tierra aus dem Radtrikot zu waschen. Wie konnte es nur soweit kommen?
Im wilden baskischen Teil Nordspaniens im Urlaub, hatte ich mit compañero Juan Carlos beschlossen einen kleinen Abstecher gen Westen zum Ultra Desafio Oviedo (Bici Todo Terreno) zu machen. Wir wollten ein paar Trainingshöhenmeter mit dem Mountain Bike „abbauen“. Das Sägezahnprofil mit 2400Höhenmeter in der Provinz Asturien bot dazu beste Gelegenheit.
Vom Start weg, ging es zackig durch Oviedo und hinein in die grandiose Bergwelt, keine 40km südlich vom Atlantik. Ständiges Auf- und Ab, noch auf festem Untergrund, hatte das Feld schnell weit aufreißen lassen. Schnell war der Veranstaltungsname jedoch Gesetz. Wirklich über alle Untergründe (todo terreno) führte die Route ohne jegliche Erholungspausen. Besonders die schwierigen Abfahrten verlangten mir alles ab.
Streckenhöhepunkte waren Teile einer Jakobswegs-Variante sowie Abschnitte durch Fabrikruinen und einen alten Abflusskanal einer verlassener Minen. Spätestens an der Mauer „El Muro“ wurde es auch berghoch etwas eng für mich, zumal sich ein aufziehendes Gewitter bemerkbar machte. Letztendlich belohnt für die Strapazen inkl. einiger Schiebepassagen wurden die reichlich 500Teilnehmer mit dem Ausblick über die tolle Bergwelt Asturiens und die aufregendenen Abfahrten. Nachdem Juan Carlos nach 40km und später auch ich einen Pinchazo (Platten) hatten, nahmen wir beide den ohnehin unterdrückten Renncharakter nicht mehr ganz so ernst. Nach 6Stunden purer Enduro Maloche für nur knapp 70km ging es müde und glücklich nach Oviedo, wo wir kurz vor dem ersten Blitzeinschlag ankamen.
Eine Trophäe durfte ich aber noch entgegennehmen – nicht für Platzierung im guten Mittelfeld, sondern für die weiteste Anreise. Entgegengenommen habe ich das gute Stück übrigens nicht mehr im Rennradtrikot, das hatte ich mir beim Bodekontakt im Schlamm „verfärbt“.
Gracias für die tolle Organisation!!