Die letzten Vorbereitungen für den Winter sind abgeschlossen. Die Ski sind gewachst, die Ernte ist eingefahren, Holzvorräte sind aufgefüllt und der Dieselgenerator wurde auch nochmal überholt. Einzig ein paar Lämmer sind noch auf der Weide, aber die werden dann mit dem ersten Frost auch noch geschlachtet.
Somit blieb an diesem kühlen Septembermorgen genug Zeit sich mit Gleichgesinnten in Heidenau zu treffen und auf einer gemütlichen Radtour die letzten Neuigkeiten auszutauschen und sich gegenseitig etwas Windschatten zu spenden.
Nach einer groß angelegten Werbekampagne für die zahlreiche Teilnahme der Picardellics in Heidenau wollten sich zunächst immerhin 5 Damen meinen Windschatten teilen, was jedoch in der Folge der Ereignisse nicht unbemerkt blieb, so daß mich weitere männliche Gesprächspartner ebenso erfreuten. Auch die hatten ihr Heu schon im Trockenen, so daß sich die Gespräche eher um neue Fotoapparate und Fahrardersatzteile drehte, als um Pfaumenmuß und Marmelade. Die Gespräche sollten recht kurzweilig sein, nicht, weil es diverse Ausreißversuche zu kontern galt, sondern weil nach gefühlten 10 Minuten bereits der erste Verpflegungspunkt angekündigt wurde. Sofern wir diesen Fakt eher als kleinen Faux pas des Veranstalters abgespeichert hatten, so wurden die fragenden Stimmen schon lauter, als nach ca. 30 km bereits Verpflegungspunkt Nummer zwei auf dem Programm stand. Akute Unterkühlung, fröstelnde Gesichter und rechnende Radfahrer, die eigentlich Mittags wieder im Ziel sein wollten... kurzum: Das war kein schöner Anblick. Gedacht, Getan, Flucht nach vorn - in kurzem Spurt durch das Bahratal immer in Richtung Gottleuba, wo nach dem eher seichten Anstieg noch die berüchtigte Wand von Breitenau auf uns wartete.
Gerüchte wurden verbreitet, daß es einige Radfahrer nur schiebend den Berg bezwangen, aber meine Aufmerksamkeit galt eher eines anderen Phänomens: Alle Picardellics sind vom Start weg bis nach Breitenau gemeinsam unterwegs gewesen! Das macht Lust auf mehr!
Der TomTom