Salomon 4Trails 2012

ImageImage2.Salomon 4Trails 2012 vom 04.-07.07.2012

Nach dem TransAlpinRun 2011 sollte in diesem Jahr wieder eine Mehrtagesveranstaltung die übermäßige Freizeit verkürzen. In guter Erinnerung an die nahezu perfekte Organisation von PlanB fiel die Wahl daher auf die 4Trails. Von Garmisch-Patenkirchen bis nach Samnaun, 4 Tage, 3 Länder, ca. 160 km, 9500 Höhenmeter in den Alpen sollten die Mühen des Trainings rechtfertigen. Aus den Erkenntnissen der letztjährigen Bergtouren ging es seit dem Winter mit optimiertem Trainingsprogramm in die heimischen Laufreviere. Höhenmeter waren angesagt, alles wurde gerannt was wie eine Steigung aussah, bergab gab es nur noch eine Strategie- Tempo. Die Mängel sollten minimiert werden ohne das Verletzungsrisiko zu steigern. Beim Rennsteig-Ultramarathon wurde schon einmal der Stand der Ausdauerfähigkeit getestet, ein Trailwochenende mit Watzmann und Königsee- Umrundung und einem „Bergsprint" auf den Jenner diente als Belastungstest im alpinen Terrain. Deutlich ausrüstungsoptimiert reisten wir- Ronald, Steven, Heiko, Jochen, Jörg, Mario, Ralf und unsere Betreuerin Heide- gemeinsam mit insgesamt 350 Startern für eine äußerst hügelige Bergtour nach Garmisch.

1.Etappe: Garmisch-Ehrwald, 36km, 2400HM auf, 2100HM ab (s.h.Profil)

ImageImageDer späte Start um 10 Uhr bei Temperaturen jenseits der 25°C  und die 6 zu erwartenden Anstiege bestätigten meine Prognose. Locker wird heute nichts gehen, diese Etappe hat es in sich. 600HM später war der 1.Anstieg zum Hausberg nach 50min erreicht, ein einfacher Abstieg führte zur 1.Verpflegung nach 10km. Von dort standen die nächsten 600HM zur Talstation Längenfelder auf dem Programm. Nach etwas über 45min ging es anschließend in einen sehr steilen Abstieg nach Hammersbach, bei der innerhalb von 4km etwa 900HM „vernichtet" wurden. Wieder ansteigend liefen wir nun zur Verpflegung an der Eibseealm und hinauf Richtung Riffelriß über die D/A- Grenze. An der Talstation Ehrwalder Zugspitzbahn erreichten wir die letzte Verpflegung bei Kilometer28, der nachfolgende Skihang ging dann noch einmal richtig in die Beine. Der Abstieg nach Ehrwald war sehr unharmonisch, ständige kleine Gegenanstiege unterbrachen den Laufrhythmus. Nach 5h55min lief ich durch das Ziel in Ehrwald und wurde in der Masterkategorie als 40er von 109 gewertet.

2.Etappe Ehrwald-Imst, 40km, 2300HM auf, 2500HM ab

Die 2.Etappe musste leider etwas umgeplant werden, ein Steinschlag hatte die Grünsteinscharte unpassierbar gemacht. Zum Marienbergjoch liefen wir teilweise direkt den Skihang hinauf, der sich schlängelnde Weg im Wald wäre auch zu einfach gewesen. Nach der Verpflegung auf dem Pass geht es moderat bergab, später fühlte man sich wie auf einer Autobahn, so breit war die Forststraße zur 2. Verpflegung bei Kilometer 17. An diesem Punkt musste man sich seiner Trinkvorräte und Gelreserven sicher sein, erst nach dem Anstieg zur Halminger Alm und dem Halminger Kreuz inklusive eines 3km- Abstieges sollten wir die letzte Verpflegungsstelle erreichen. Über  1200HM und etwa 15km standen im Trailbook, eine einzigartige Landschaft entschädigte uns für die Anstrengung, das Gipfelkreuz zu erreichen. Einzigartig ist die Aussicht in das Inntal auf der linken Seite und in das Gurgeltal auf der rechten Seite. Kurz nach dem Kreuz musste im Abstieg noch eine Felspassage, gesichert von der Bergwacht, überwunden werden. Die nachfolgenden 3km waren etwas technisch, anschließend verlief die Strecke bis Imst weitgehend im Wald. Ein kurzer bösartiger Gegenanstieg vor dem Ziel veranlasste mich zu einigen Unmutsbekundunden, nach 6h39min erreichte ich als 39er meiner Kategorie den Zielbogen.

3.Etappe Imst-Landeck, 32km, 1800HM auf, 1800HM ab

ImageImageDie 3. Etappe musste wegen einer Gewitterwarnung auch leicht geändert werden. 500HM unterhalb des Gipfelgrates sollen wir nun an der Venetalm über verschlungene Wege zur Gaflunhütte und auf den Venet-Rundweg wieder auf die Originalroute laufen. Der neutralisierte Start bis zur Bahnschranke zog das Läuferfeld erwartungsgemäß weit auseinander, die Spitzengruppe passierte die noch offene Schranke, der Rest hatte dann an gleicher Stelle reichlich Zeit zum Umziehen, für Gespräche, Toilette. Da die Zeitmessung erst dahinter startete, blieben alle recht entspannt und nahmen die Situation mit Humor. Dafür gab es nach der Rennfreigabe kein Halten mehr, der leicht ansteigende Weg wurde straff gerannt. Vom Gefühl her war das Tempo ein wenig zu hoch, einige Zeit später sollten wir aber für diese Konsequenz belohnt werden. Auf einem schmalen Waldweg ging es fast senkrecht einen Pfad hinauf, weicher Waldboden, ausgesetzte hohe Tritte, überall umgestürzte Bäume unter denen man hindurchkriechen oder darüber klettern musste. Wie wir später bei der Pasta-Party gezeigt bekamen, bildeten sich lange Warteschlangen an dieser Passage. Der Höhenweg führte uns danach über schmale Trails mit sehr schönen Aussichten bis zur 2. Verpflegungsstelle 8km vor Landeck. Nach 4h42min erreichte ich als 41er der Masterwertung problemlos das Ziel.

4.Etappe Landeck-Samnaun, 45km, 2850HM auf, 1800HM ab

ImageImageDie Königsetappe am letzten Tag der 4-Trails startete 7 Uhr. Von Landeck aus ging es direkt 1600HM hinauf zum Fisser Joch. Nach etwa 2,5h und 11km wurden wir auf dem Pass wie so oft kulinarisch verwöhnt. Alles was in irgendeiner Art energiereich und erfrischend war wurde angeboten. An der Kölner Hütte begann dann der Anstieg zum Arezzjoch mit der 2. Verpflegung. Danach durften wir teilweise weglos über Geröll und kleineren Schneefeldern auf die Ochsenscharte-mit 2787m der höchste Punkt der 4Trails- laufen. Damit verlief diese Tour über 20km auf einer Höhe von über 2000m. Der Abstieg zur Stierhütte war dann doch sehr kräfteraubend, mit der buckligen und steilen Wiese kam ich nicht gut zurecht, trotz der Stöcke musste ich mein Tempo deutlich reduzieren. Auf der Forststraße ging es dann besser, bis zur 3. Verpflegung verging aber doch mehr Zeit als gedacht. Die letzten 8km nach Samnaun erfreuten uns wieder mit einigen Anstiegen und kleineren Wellen, aber auch diese letzten 200HM konnten uns nicht mehr irritieren. Die 8-Stunden- Prognose für diesen Tag konnten wir nach 7h37min unterbieten, Platz 47 der Tageswertung ist für diese schwere Etappe ein solides Ergebnis.

Fazit:

Eine wunderschöne Veranstaltung fand wieder ihr Ende, verletzungsfrei und mit vielen neuen Eindrücken ging es 4 Tage durch die Alpen. 24h53min Laufzeit ergab in der Masterkategorie einen 40ten Platz von am Ende 98 gewerteten Startern. Total lief ich auf Platz 94 von 290 Finishern, 60 konnten das Rennen leider nicht beenden. Aus unserer Gruppe sind alle problemlos über die Distanz gekommen, viele Kilometer sind wir teilweise zusammen oder auf Sichtweite gelaufen. Die Stimmung war herausragend, die Betreuung sowieso. Unsere tägliche abendliche Rotweinverkostung wurde im Quartier konsequent und stilecht auch schon einmal im Zahnputzbecher zelebriert. Die mitgeführten Reserven verbrauchten sich doch ziemlich schnell, konnten aber leicht durch internationale Spitzengewächse aus dem Supermarkt ergänzt werden.

Und was gibt es noch über diese 4 Tage zu berichten? Eine kleine Auswahl....

ImageManchmal musste man sich entscheiden: Tiefer Schlamm am Wegesrand oder eine Pfütze unbekannter Tiefe. Die Profis fackelten nicht lange und nahmen die nassen Schuhe in Kauf, dem Sportfreund vor mir fehlte nach Nutzung der Ausweichroute ein Schuh. Über die Dauer der allgemeinen Reinigungsarbeiten an Schuh und Socke liegen mir keine Informationen vor, die ausgesprochenen Schimpfwörter möchte ich besser nicht zitieren.

Direkt nach oben zu laufende Abfahrtsskihänge verursachen bei den meisten Läufern euphorische Jubelgesänge, darf man sie am Ende der Etappe laufen ist die Freude umso größer. Ein mit Muskelkrämpfen im Gras liegender Sportfreund meinte mitten in einem solchen Hang liegend genug von dieser Veranstaltung zu haben und signalisierte
telefonisch seinen wartenden Angehörigen im Ziel: Schluss-aus-vorbei-nichts geht mehr-Aufgabe- es reicht! Seine Natriumbilanz war wohl durch die Hitze und der Belastung ein wenig aus dem Takt geraden. Mit einem schnellen Griff in die Medizinabteilung konnte ich praktisch im Vorbeigehen helfen und später einen glücklichen Etappenbezwinger im Ziel begrüßen.

Schnell rennen können auch einige der Sportograf- Begleiter, die einen mit der Kamera in der Hand schon einmal im Gelände überholen, um sich günstige Aufnahmepositionen suchen. Außerdem lauern sie gern an schwierigen Passagen, über die man sich lieber langsam bewegt. Diese Vernunft wird durch das auftauchende Objektiv aber schnell ignoriert, dynamisch sollten die Schnappschüsse schon sein. Auch wenn die Herzfrequenz auf 180 steigt.

Ein Höhepunkt der täglichen Pasta- Party waren die medizinischen Aufklärungsfilme des Rescue- Teams. Was man mit seinen Füßen aber auch alles anstellen kann! Abgesehen von großflächigen Verlusten ganzer Hautpartien gab es scharnierähnlich umklappbare
Fußnägel zu bewundern, Blasen wurden mit Kanülen geöffnet und dank der Makrofunktion der Videokamera wirkungsvoll für alle in Szene gesetzt.

FOLGE UNS

 Verpasse nichts mehr von unseren Rennen, Trainings und Events

ICON FB 4b5ca3 ICON IG 4b5ca3
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.