Küstentour - letzte Etappe - Resüme

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Die drei Eiligsten
Strahlende Sonne über der Müritz versüßte den lautstark vorgetragenen morgendlichen Essenswunsch meiner jüngsten Tochter. Das Buffet entsprach nicht ganz der malerischen Aussicht, würde aber genügend Energie für die zwei letzten Stunden der Mecklenburger Küstentour liefern.

Während meine Frauen direkt die Heimfahrt antraten, steuerte Franzi das letzte Begleitfahrzeug nach Parchim, wollte Sie uns doch noch ein Stück entgegenradeln.

Die Organisatoren wiesen, wie jeden Morgen, nochmal auf Baustellen, Engpässe und Ampeln hin. Die Strecke würde nur über Nebenstraßen (sehr idyllisch) in westlicher Richtung (heute kaum gegenwindisch) und nahezu eben (endmoränisch) gerade mal 80 Kilometer betragen.

Similia similibus curentur - einer uralten Weisheit folgend, setzten wir uns mit Willenskraft, zusammengebissenen Zähnen und gekrümmtem Rücken über die Schmerzsignale aus den Beinen hinweg und hetzten das Führungsfahrzeug mit quietschenden Reifen durch die Kurven. Mit der Unterstützung der Masseuse Michael ließen sich Heiko und Joachim gleichfalls von neuen Heilmethoden überzeugen. Ausgeruht zog Micha über die eine oder andere Kuppe, dass die Augäpfel neben der Zunge baumelten. Wir sahen uns (so wir wieder sehen konnten) im Gegenzug genötigt, ihm die 80 km mit dem einen oder anderen Ortsschildsprint schmackhaft zu machen bzw. seine Vorgaben bis zur ultimativen Schmerzfeststellung zu verlängern. Derart aufbereitet klammerte Micha sich 5 Kilometer vor dem Ziel an seine Schaltung (Shimano, der arme Jung) und den falschen Fahrer. Selbst als Heiko mir nachstieg, verschlief die jugendliche Hoffnung aller Rentenempfänger seine Chance mit den Giganten der ersten Mecklenburger Küstentour gemeinsam ins Ziel zu fahren.

Der fehlende Wind am letzten Tag ermöglichte es uns, wenigstens einen 38er Schnitt ins Lütt Pütt zu fahren und dort mit lockeren Beinen der letzten Siegerehrung zu frönen.

Resüme

Die Mecklenburger Küstentur wurde akribisch, detailiert und vor allem mit warm sprudelndem Herzblut organisiert und umgesetzt. Das Team hat den Blick weg von reinen Gewinn- und Verlustrechnungen auf den Radsport gerichtet und den Beteiligten 5 Tage und knapp 800 km Abwechslung vom Alltagsfrust geboten. "Radrennen, das sind 200 Fahrer ..." diese Maßgabe des Chefs bereits bei Fahrradtörn und der Rundfahrt mit einer Teilnehmerbeschränkung umgesetzt, klingt auch für uns nach Spaß, Laktat und der Auseinandersetzung mit dem eigenen Willen. Dass zudem das Wetter noch so gut, abwechslungsreich und hautfreundlich passte, bestärkt unseren Willen den Titel im nächsten Jahr auch gegen stärkere und zahlreichere Gegner tapfer zu verteidigen,

verspricht

Thomas, Jans schweigendem Einverständnis wortgewaltigen Raum gebend.

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