. Als wir die Tour bei letztem Schnee im März dieses Jahres bestritten, waren wir also nach ca. viereinhalb Tagen in Altenberg angelangt. Nicht nur der sportliche Ehrgeiz, sondern die landschaftlich wirklich einmaligen Ausblicke motivierten Lupo und mich, die Kammtour mit Freunden Anfang Juni mit dem Rad zu wiederholen. Innerhalb von drei Tagen fuhren wir genüsslich über den Kamm und waren oft erstaunt, wo wir denn im Winter per Ski lang fuhren bzw. wo wir uns so verlaufen hatten. Das ist im Winter bei fehlender oder mangelhafter Wegmarkierung nämlich ganz einfach. … das Verlaufen! Diesen Samstag ging’s dann also für Johny, Lupo und mich (Mischka) endgültig los. Für 3.05 Uhr war für Lutz und mich der Wecker gestellt, so dass wir pünktlich am vereinbarten Treffpunkt, dem Altenberger Platz, um 3.50 Uhr eintreffen konnten. Dank der von Johny organisierten Mitfahrgelegenheit, der Milka Kuh (namengebend ist der lila VW-Bus seines Freundes), konnten wir noch ein wenig dahindösend bis zum Ausgangspunkt im Auto verweilen. In Schöneck angekommen aßen Lutz und ich noch eine leckere Portion selbstgemachten Grießbrei, der uns über die ersten Kilometer bringen sollte. Die Sonne versteckte sich ein wenig und es herrschte eine hohe Luftfeuchtigkeit vor. Es lief sehr gut und wir kamen zügig voran bis ich meinen ersten Platten hatte. Man(n) muss nicht zwischen den Zeilen lesen können, um zu erahnen, dass ca. 500 m später gleich der zweite folgen sollte . Damit waren die einzigen beiden Ersatzschläuche schon mal aufgebraucht. Sicherheitshalber wechselten wir zumindest die schon recht maroden Mäntel von Vorder- und Hinterrad bzw. verstärkten die bereits durchgeschlagenen Stellen mit Schlauchresten. Nun blieb noch ein Flicken bis Dresden *bibber*. Aufgrund dieser Pannen kamen wir nach etwa 70 km mit etwas Verspätung, aber trotzdem noch gut in der Zeit, am höchsten Punkt der Tour, dem Keilberg, an. Weitere Störfälle sollten glücklicherweise ausbleiben und dank Lutz’ und meiner geographischen Vorkenntnisse benötigten wir für den Weiterweg weder Karte noch Kompass, sondern kannten so ziemlich jede Kreuzung bzw. (fast) jedes Hindernis, was bei dieser Strecke durchaus von Vorteil ist. Wie sich’s sicher so Mancher denken kann, war der Hunger dann nicht mehr weit und meine Riegel neigten sich langsam dem Ende zu. Stellt Euch vor, ich hab’ „bloß“ ein Gel gegessen . Nach ca. 110 km wurde deshalb erst mal ein Bäcker angesteuert, der zwar kurz vor 12 Uhr schon geschlossen hatte, doch für uns extra noch mal aufmachte! Weiter ging’s im Takt. Einen letzten „essenstechnischen“ Halt legten wir an einer tschechischen Kneipe in Deutscheinsiedel ein. Leider machten uns zu fettig gemachte Röstbrote sowie zu teigig gewordene Palatschinken auf der Weiterfahrt sehr zu schaffen, so dass es recht lange dauerte bis wir schließlich wieder richtig in Tritt kamen. Der Tag neigte sich schließlich dem Ende und eine weitere Panne sollte die nächste Abfahrt mit sich bringen. Lutz hatte einen Platten. Der wollte geflickt werden. Diesmal bei ihm nach ca. 500 m noch mal das gleiche Spiel . Zum Glück halfen uns in diesem Moment vorsorglich von einem Tschechen ergatterte Flicken weiter. Aufgrund dieses weiteren Zwischenfalls kamen wir erst gegen 18 Uhr in Altenberg an. Ca. 200 km waren geschafft, wir auch ein bisschen , und es ging weiter nach Dresden. Nachdem ich an der Tankstelle in Altenberg festgestellt hatte, dass ich hinten wieder mal einen Platten hatte, blieb Flicken aus, da einfach kein Flicken und kein Schlauch mehr in Reserve waren! So wurden die restlichen 50 km nach Dresden mit 2x Nachpumpen bestritten. Die Abfahrten waren damit eine tierische Eierei und mit Tempo 40 das Lockwitztal im Wind mit Halbplattfuß war dann echt hart. Mit einem 23er Schnitt trudelten wir schließlich gegen 20 Uhr wieder in DD ein. Die Moral der Geschichte: Landschaftlich und auch von der Strecke ist diese Tour ein absolutes Muss. Auch mir als eigentlich nicht-Mountainbiker hat es irre viel Spaß gemacht, diese sehr abwechslungsreiche Strecke in Angriff zu nehmen. Die Strecke variiert zwischen grob geteerter Straße, schottrigem Waldweg, Single-Trail und von Gras überwuchertem teilweise nicht mehr sichtbarem Weg. Fürs nächste Mal heißt es, noch ein, zwei Ersatzschläuche bzw. ein paar Flicken mehr in die Trikottasche zu stecken. Mischka P.S.: weitere Verluste: eine Trinkflasche, ein zerbrochener Flaschenhalter …
MTB-Tour über den Erzgebirgskamm
Die Idee, den Kamm mit dem MTB abzufahren: … wurde hauptsächlich von Lupo geboren, als wir den Erzgebirgskamm diesen Winter zum zweiten Mal, beginnend von seinen westlichen Ausläufern im Vogtland (Schöneck) bis nach Altenberg, per Ski bestritten. Nur dauerte dies noch etwas länger als jetzt am Samstag, da knapp 200 km Wegstrecke per Ski erst mal zurückgelegt sein, oder besser noch, erst mal erkundet werden wollen