Es war wieder einmal ein Sonntag im Sachsenlande und das konnte dies für einige von uns nur eines bedeuten… Irgendwo ein Radrennen fahren!
Während Anke, Franzi, Danny, Dirkus, Jan, Mischka, Neumi und ich das Jedermann/ fraurennen bestreiten wollten, stand unserem Picco und Rudi die wohl größte Herausforderung über reichlich 120km bevor. Nämlich das Rennen der Senioren um die Deutsche Meisterschaft 2008.
Da es an diesem Tag überraschend sonnig und heiß werden sollte, bestand die Hauptaufgabe zunächst daraus alle Flaschen auf entsprechenden Füllstand zu kontrollieren. Als diese erste Hürde des Tages mit einem i.O. abgehakt wurde, machten wir Jedermänner und –frauen uns an den Start, um nach einigen Unklarheiten ob die Strecke schon frei sei und Stehversuchen anderer Fahrer endlich die Strecke in Angriff nehmen zu können.
Rudi und Picco kämpften hier bereits seit ca. einer Stunde und hielten sich wacker im Hauptfeld des stark besetzten Rennens, ging es doch um einen nationalen Titel!
Bei uns wurde schon zu Beginn ein ziemlich hohes Tempo angeschlagen und das gut besuchte Feld mit über 100 Fahrern und Fahrerinnen zog sich schnell in die Länge. Nicht nur ich hatte vom Start weg zu kämpfen und wusste es würde ein schweißtreibender Sonntag werden. Ein Blick in die Gesichter links und rechts neben mir zeigte, dass ich mit dieser Einschätzung nicht allein war. Jedoch gelang es mir durch die Sogwirkung anderer an der Spitze zu erkennender Picardellics-Trikots diese zügig zu erreichen um auf dem mitunter engen Parcours nicht hängen zu bleiben.
Danny verschaffte sich durch seine reine Körpergröße Respekt bei den Kontrahenten.
Neumi bewegte sich mit geschärften Sinnen recht locker im Feld, um etwaige Attacken kontern zu können. Jan und Dirkus engagierten sich vorn stark an der Tempoarbeit um Attacken erst gar nicht zu ermöglichen. Der ein oder andere Fahrer diverser Teams versuchte es trotzdem, war in seinem waaghalsigen Unterfangen aber durch Jans konstant hohem Einsatz immer wieder bereits im Ansatz zum Scheitern verurteilt.
Gegen Ende der ersten und anfangs zweiten Runde hatte ich mich dagegen soweit im Griff, um auch immer mal wieder kurz vorn die Nase in den Wind zu halten. Wenn schon selber nicht angreifen, dann wenigstens das Hauptfeld dezimieren um zumindest rechnerisch die Chancen auf gute Platzierungen zu erhöhen…

Mit schwindenden Kräften versuchten sich die nunmehr verbliebenen Picardellics während der Schlussrunde in gute Positionen fürs Finale zu bringen, erschwert wurde dieses kühne Unternehmen jedoch dadurch, dass alle Fahrer des Hauptfeldes plötzliches Interesse an den begrenzten vorderen Rängen bekundeten. Lediglich Neumi konnte sich in der Schlusssteigung am Sprint beteiligen, auf die endgültige Ergebnisliste muss aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch gewartet werden.
Obwohl zu sechst gestartet, fiel aus rein ergebnisorientierter Sicht leider das Finale für uns tapfere Radler etwas mager aus. Gegen ehemalige Sachsentoursieger usw. ein Grund zum Schämen? Nein, es wird weitere Möglichkeiten geben sich zu zeigen!
Ab hier hieß es nun aber unser Augenmerk auf unsere sich noch im Rennen befindlichen Damen und Goldies zu lenken. Wir beobachteten immer wieder, wie sich Thomas und Picco im Hauptfeld ihres Rennens halten konnten, die Anstrengung war beiden anzusehen, an eine Verfolgung der Ausreißer war jedoch kaum zu denken und auch die Flaschenübergabe mit Kraft spendender Flüssigkeit bei der letzten Verpflegungsmöglichkeit klappte nicht reibungslos und so sollte auch im Hauptrennen des Tages der Ausgang nicht von den Picardellics bestimmt werden. Ein gesonderter Bericht mit mehr Informationen und Emotionen der beiden Akteure folgt sicher an entsprechender Stelle.
Anders dagegen die Frauen. Franzi ließ sich trotz ihrer unfreiwilligen Zwangspause nicht lumpen und fuhr, wie gequälte und zurückgefallene Männerzungen später berichteten, diese in Grund und Boden und erreichte damit berechtigt den zweiten Rang in ihrer Wertung. Anke, beflügelt durch eine fremde Kraft, konnte dieses Ergebnis sogar noch toppen und schaffte den ganz großen Coup und überquerte als Siegerin ihrer Wertungsklasse die auf ansteigender Straße befindliche Ziellinie in Görlitz!
Sich auf baldige Wiederholung freuend,
euer Christian