Es ist mal wieder Sonntag in der Früh, 5.00 Uhr Früh. Deutschland schläft noch fest. Doch der Schein trügt. Ein paar verrückte Senioren (Insider sagen auch Masters) quälen sich aus ihren Betten, machen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten etwas hübsch, schlürfen Kaffee und versuchen ihren Blutzuckerspiegel auf stabile Werte zu bringen und haben nur eines im Sinn:
Rund um die Braunkohle - ein Klassiker südlich von Leipzig den man gerne auch mal von oben betrachten will. Diese dachten sich am Pfingstsonntag einige Greenpeaceaktivisten und ketteten sich in schwindelnder Höhe an einen Abraumbagger um das Rennen des German Cycling Cup (GCC) während ihres Protestes gegen den Braunkohleabbau zu verfolgen. Und scheinbar verdient auch der GCC einigen Protest.
Der GCC ist die Zusammenfassung aller Ergebnisse von 11 verschiedenen Großveranstaltungen im Bereich Jedermannradsport in ganz Deutschland. Fälschlicherweise wird vieler Orts von einer Rennserie gesprochen. Doch weit gefehlt. Jeder Veranstalter macht seine eigenen Regeln und so hat man von Rennen zu Rennen mit verschiedenen Feinheiten im Reglement zu rechnen. Die Veranstalter des Cups versprechen aber die athletischen Leistungen der Radfahrer in einer einheitlichen Ergebnisliste aufzuführen.
Der 17. Amadé 2010 sollte als der witterungsanspruchsvollste in die Geschichte eingehen.
Die Wetterprognosen sorgten beim Alpencup-Team (Christian, Martin, Dirk V., Uwe W. und Franzi) sowie den zahlreich angereisten Radmarathonis (JJ, Angie, Ralf, René und natürlich Gerd) für leichte Nervosität bei der Rennvorbereitung. So mussten Kreditkarten gezückt, Geld und Material geliehen werden, um die notwendigen (und wie sich später herausstellen sollte dennoch überflüssigen) Überschuhe, Mützen, Handschuhe und Schutzbleche heran zu schaffen. Selbst Startnummern wurden zum Spritzwasserschutz umfunktioniert.
Immer wenn Werner Otto und Micha Drabinski im Mai in die Märkische Schweiz einladen, dann ist Fahrradfest in Buckow. Die beiden fest im Radsport verankerten Gastgeber lockten diesmal über 500 Jedermänner in den kleinen, ruhigen Kurort nördlich von Straußberg. Traditionell werden die Rennfahrer mit märkischem, bis ins Mark erschütterndem Kanonendonner auf die 76km bzw. 38 km lange Strecke geschickt.
Kanonendonner ist dann schon das Stichwort für einen weiteren Gastgeber der Veranstaltung. Daniel Schaal, Anführer des blauweiß geschmückten Radteams Ferox Bikekult Cannondale aus Berlin und Dauersieger bei Rund um Buckow übernimmt mit diesem Kanonenstartschuß sofort mit seinem Team die Regie des Rennens. Aufmerksam bewacht von den blauweißen Teams Westpoint, Rock4Shock und den Picardellics führen sie das Fahrerfeld über die beiden Serpentinen aus dem Tal des Kurortes heraus.
+++ Münchenbernsdorf 2010 +++ die Natur erwacht +++ beeindruckender Radsport +++ grün soweit das Auge reicht +++ Picardellics bieten geschlossene Mannschaftsleistung +++ die Farbe blau erweißt sich inmitten des übermächtigen Grün als Farbe der Hoffnung +++ Testteam Levrier zerbricht an Favoritenrolle +++
Einer der Überlebenden lüftet den dichten Schleier seines Schweigegelübtes und berichtet im folgenden detailiert, akribisch und ohne ellenlange Namenslisten, ohne dröge Zahlenkolonnenüber über die wahren Geschehnisse zwischen 17.00 Uhr MESZ und Mitternacht. Ein autentischer Bericht über das härteste Rennen der Welt - die Dienstagstrainingsrunde mit dem langjährigen Sachsenmeister.
Schon 4 Rennen und noch immer kein Sieg. Nicht einmal ein Podest. Oh man, was für eine "Saure Gurken Zeit". Zeit, dass das Management sich geeignete Maßnahmen überlegt.
Die starken Gegner mit Dopingvorwürfen bewerfen oder SonderRennTrainingsFahrten anordnen? Es wird sich für Letzteres entschieden.
Am Samstag den 17.04. steht also eine im Volksmund bekannte S RTF auf dem Plan. Saure Gurken und RTF, das passt gut in den Spreewald.
Wir fahren also früh am Tag nach Lübben, sollen doch über 200 km gefahren werden. Als Belohnung wird auch gleich ne Gurke für die Strapazen ausgelobt.
Dritte von 15 Runden. Wir befinden uns im Elbauerennen in Klöden, 30 km nördlich von Torgau. Ich versuche, die endlich erstmalig eintretende Ruhe zu nutzen, greife zum Notizblock, um das Renngeschehen festzuhalten: Brachiale Jedermannpower ist vor rund 15 km mit der Startfreigabe auf die 4,8 km lange Runde gelassen worden. Unser Debütant Tomas verliert schon beim Einklicken den Anschluss ans Fahrerfeld, zieht aber mit anständigem Jedermannstil bis zum Ende durch. Bei der ersten Zieldurchfahrt ist Ludwig noch im Peleton erkennbar, muss dann aber auch dem hohen Tempo Tribut zollen. Auch er zieht anständig durch, Runde um Runde.
Ruhe. Ruhe, dass ist genau das Stichwort, welches am vorderen Ende des Fahrerfeldes nicht so gerne gehört wird. Und schon geht es wieder ab.
Web X.0 --- noch nie davon gehört? Ist auch noch recht neu. Vermutlich hat es sich im letzten Winter entwickelt. In einem Winter, in dem sich die Schneemassen so hoch auftürmten, dass sich nur sehr wenige mit ihrem Rad vor die Tür trauten. Manch gemeiner Rennfahrer verspürte dadurch eine endlos nervende Leere. Auf der Suche diese auszufüllen, wurde das große weite ebenfalls viel zu leere Internet entdeckt. Statt wie in den milden trainingsreichen Wintern der Vorjahre wurden lange dunkle Abende genutzt, um sich im Berichteschreiben zu üben sowie um Webpräsentationen aufzupeppen.
Schnee, Schnee, Schnee.
Alles weis. Wohin das Auge blickt. Die anhaltende Erderwärmung ermöglichte uns die gewohnheitsmäßige Radausfahrt in eine Skitour durch den Forst der Dresdner Heide umzuleiten.
Die längste Kälteperiode seit 20 Jahren hatte die Schneehöhen im stadtnahen Wald so enorm anwachsen lassen, dass trotz loipenfeindlicher Einflüsse von Wanderschuhen, MTB-Reifen und Pferdehufen das Ausleben von klassischer und skatender Langlauftechnik richtig Spaß machte.
Winterliche Trainingsausfahrten kühlen den Athletenkörper ungemein aus. Um von Innen wieder aufzuwärmen bieten sich bekanntlich Heißgetränke förmlich an.
Im zehnten Winter des Picardellics Velo Teams nutzen wir auch in der diesjährigen Weihnachtsmarktsaison das heiße Angebot der zahlreichen Glühweinstände im Stadtgebiet. Die virusartige Ausbreitung der weihnachtlichen Buden machen es uns in diesem Jahr möglich, den Trainingsglühwein vor der Frauenkirche einzuflößen. Bei minus zehn Grad heißt es aufwärmen bevor die Ohren abfrieren. So macht das Training Spaß!
Gegen 18:00 Uhr geht's in Dresden los, Erik - der einzige, der sich den Spaß außer mir noch antun will - noch eingesackt und ab auf die Autobahn. Leider stieg der Adrenalinspiegel schon jetzt, denn Stau auf der A4 brachte unseren Zeitplan etwas durcheinander.
Doch noch pünktlich angekommen, erfuhren wir, dass sich alle Läufe eben wegen dieses Staus um 1/2h verzögern und ich war erst 20:45 Uhr dran. So hatten wir noch genug Zeit, die üblichen Verdächtigen zu begrüßen und das Festzelt zu begutachten, wo gerade die Liveband ein paar gute alte Stücke von Fettes Brot probte.
Das Ende der Saison naht... Doch bevor es langsam in die verdiente Winterpause geht, hieß es noch einmal sehr früh am Samstag morgen aufzustehen. Unser Ziel: Lützeroda in der Nähe von Jena, wo vor nunmehr 203 Jahren in der Doppelschlacht von Jena & Auersted sich die napoleonische Armee mit der preußisch-sächsischen Armee konfrontiert sah. Jantel und ich hatten allerdings weniger Interesse an kriegerischen Auseinandersetzungen als vielmehr an sportlichen Auseinandersetzungen mit den besten Jedermännern Deutschlands und der Napoleon-Cup 2009 sollte dazu in den kommenden zwei Tagen gleich 4 Möglichkeiten bieten.
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Saisonfinale
Und schon wieder neigt sich das Jahr dem Ende zu, die Blätter fallen, der Wind wird kühler und die Tage werden kürzer! Das heist, Sebnitz steht vor der Tür! Nun stand im B/C Rennen 56km auf dem Zettel, nicht viel aber immerhin 1000hm! Nach der Van der Valk Rundfahrt mein letztes großes Ziel in dieser Saison. Van der Valk ging ja mehr oder weniger in die Hose, drum sollte es in Sebnitz besser werden, die Topographischen Gegegebenheiten sprechen mich da ja mehr an als wellige Stecken mit viel Wind! Matze, Holger, Dirk H. standen mit mir als Team am Start und zahlreiche Unterstützung unserer Seit´s am Anstieg zur Bergwertung.
Preußischer Leichtsinn und sächsische Präzision bestimmten am Sonntag das Rundstreckenrennen nördlich von Dresden.
Pünktlich nach dem letzten Glockenschlag der Ponickauer Dorfkirche machten sich 73 Rennfahrer auf den 6 km langen Dreieckskurs. Die Frauen durften 10 mal, die Senioren 12 mal und die Männer 15 mal die Ziellinie überfahren.
Nach dem ersten Durchfahren der Dorfschikane schiebt Christian mit Nachdruck das noble Führungsfahrzeug bei Seite und legt ein Tempo vor, was seines Gleichen sucht. Nach der Durchsicht der Startliste und der Picardellicsrennbesprechung hatte er den kurzen Strohhalm gezogen und damit die Aufgabe der ersten richtigen Attacke. Er sollte als Ausreißer die Favoriten zum "Loch-zufahren" animieren.
Organisiert und durchgeführt vom Verein Mecklenburger Fahrradtörn konnte da eigentlich nichts schief gehen. Wenn da nicht der BDR seine übereifrigen Funktionäre vorbei geschickt hätte.
Noch ein Mal wollte ich mich in diesem Jahr nach der DM im Einzelzeitfahren und im Straßenrennen mit Trixi und Co an den Start stellen. So machte ich mich am Samstag auf ins sächsische Waldenburg, um zu sehen wie oft ich die berüchtigte 5 km-Runde absolvieren würde.
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